Auf der Hanseboot 2016 war auch die Oyster 825 zu Gast.
Die Segelyacht der britischen Edelmarke befand sich nicht in den Hallen der Hanseboot sondern bei der In-Water Show.
Hier ein kleiner Bericht
Nachdem wir die Yacht erspäht hatten, erfolgte auch gleich die große Enttäuschung: „Besichtigung der Oyster 825 nur nach vorheriger Anmeldung. Übermorgen gerne wieder.“
Es war bereits unser letzter Tag und ein Folgetermin kam leider deshalb nicht in Frage. Ein sehr höflicher Gentleman stand an Deck und erklärte allen Besuchern, dass die Besichtigung nur mit Termin möglich ist. Um seinen Job habe ich ihn nicht beneidet. Trotz dieser eintönigen Aufgabe war er sehr nett und hat mir noch einige Fragen zum Schiff beantwortet.
Technische Daten
Die Oyster 825 ist 24 m lang. Die meisten Segelboote für den Segelurlaub sind zwischen 10 und 15m lang.
Stolze 58 Tonnen bringt das Boot auf die Waage. Ein normales 40 Fuß (12 m) Boot wiegt ungefähr 9 Tonnen.
Angetrieben wird die Oyster von einem 305 PS Motor. Die 40 Fuß Yacht aus dem vorigen Preis bringt es nur auf zahme 40 PS.
Der Durst dieser Maschine wird mithilfe eines 3.000 Liter Tanks gestillt. Für den Bedarf der Crew sind 2.000 Liter Wasser an Bord. Auf der 40 Fuß Yacht fassen beide Tanks jeweils 200l.
Die Segelfläche ist 300 m² groß. Unsere 40 Fuß Yacht kommt hier auf 82 m². Die Segelfläche der Oyster ist also 3,65 Mal größer. Allerdings wiegt die Oyster 825 6,4 Mal soviel wie die 40 Fuß Standardyacht. Die Luxusyacht trägt also im Verhältnis zum Gewicht weniger Segel.
Wenn man die PS Leistung der Antriebsmaschine betrachtet, dann ist diese 7,5 Mal so stark wie die Serienyacht. Vielleicht ist das bereits ein Indiz dafür, dass diese Yacht größere Strecken mit Maschinenkraft zurücklegt.
Das Cockpit ist klar in zwei Bereiche geteilt. Im hinteren Bereich finden sich die Steuerräder und die riesigen Winschen. Im vorderen Bereich gibt es Sitzmöglichkeiten und einen Tisch für die Gäste. Mir fiel auf, dass das Cockpit sowohl nach hinten als auch seitlich wenig Schutz bietet. Das ist besonders im Arbeitsbereich des Skippers der Fall. Bei hohem Wellengang trotz des hohen Freibords garantiert sehr unangenehm dort. Die meisten Eigner werden solche Wetterbedingungen wahrscheinlich sowieso meiden.
Aufgefallen ist mir, dass mit viel Technik in Form von Hydraulik und automatischer Winschen gearbeitet werden (muss). Anders ist es für eine kleine Urlaubscrew auch gar nicht möglich, die große Segelfläche zu beherrschen.
Yachten dieser Größe haben normalerweise einen Profiskipper an Bord. Der Eigner fährt das Schiff also nicht mehr selber.
Was ich weder auf der Messe, noch im Internet herausfinden konnte, ist der Preis.
Nicht unter 1,5 Millionen ist meine Schätzung.
EDIT: Laut einem Leserhinweis eher im Bereich 4-5 Millionen €. Meine Schätzung war also viel zu niedrig. Danke Hendrik!
Gerne hätte ich auch unter Deck geschaut.
Wahrscheinlich hat Oyster den Aufwand gescheut die 58 Tonnen schwere 825 aufs Ausstellungsgelände der Hanseboot transportieren zu lassen.
Der Hersteller Elling hat mit der E6 Motoryacht bewiesen, dass man auch Yachten im Millionenbereich in den Hallen der Hanseboot ausstellen kann.
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[…] trugen auch die zahlreichen Sitzmöglichkeiten mit fairen Getränkepreisen bei. Bis auf die Oyster 825 waren alle Boote ohne Voranmeldung zu besichtigen. Das Messegelände der Hanseboot ist modern und […]