Einleitung
Auf meiner Ixylon Jolle wird das Schwertfall mit einer V-Klemme fixiert. Diese Klemme ist mit 2 Selbstschneidenden Schrauben direkt im Gfk befestigt. Im Normalfall treten an dieser Stelle auch keine größeren Kräfte auf.
Um das Schwertfall zu arretieren reicht es aus, das Fall sehr leicht in die V-Klemme zu drücken. Wenn man das Fall mit viel Kraft in die Klemme drückt, geht es anschließend auch schwer wieder raus. Ein besonders kräftiger Mitsegler hat mir letztes Jahr beim Lösen des Falls die Klemme aus dem Schwertkasten gerissen. Immerhin war das Loch für die Schraube immer noch rund, die Seiten also nicht ausgebrochen. Es war nur etwas größer geworden, die Schraube ließ sich ohne Drehung einstecken.
Wie repariere ich das am Besten wieder?
Folgende Ideen hatte ich zur Reparatur:
1. Eine größere Schraube nehmen
Im Netz habe ich öfters den Tipp gelesen einfach eine größere Schraube zu benutzen. Die neue Schraube muss dann aber natürlich von der Größe noch in die Klemme passen.
2. Knetmetall
Bei verschiedenen Reparaturen im Haushalt habe ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Knetmetall gemacht. Das eine feste Spachtelmasse auf Epoxys Basis. Zur Aktivierung verknetet man die zwei Komponenten. Das Material ist nach der Aushärtung fest genug um darin z.B. ein Gewinde zu schneiden. Meine Idee war das Loch mit dem Knetmetall komplett auszufüllen und anschließend mit dem Akkuschrauber ein neues Loch zu bohren.
3. Epoxy mit Glasfasern
Die letzte Idee war die Reparatur mithilfe von Epoxy. Damit der Kleber nicht zu flüssig wird, war die Idee mit Glasfasern etwas anzudicken. Das Schraubenloch mit der Masse komplett verschließen und anschließend analog zu Lösung 2. wieder aufbohren.
Die Reparatur
Die Lösung mit der größeren Schraube ist als Erstes aus der Auswahl gefallen. Ich empfand das irgendwie als unprofessionell.
Möglichkeit 2. mit dem Knetmetall hätte wahrscheinlich auch gut funktioniert. Mir war die Lösung mit dem Epoxy und Glasfaser aber am liebsten.
Tag 1
Zuerst habe ich das Gelcoat rund um die Löcher größflächig mit Kreppklebeband abgedeckt. Meine Erfahrung ist, dass man sich damit viel zusätzlichen Ärger erspart.
In meiner Bastelkiste habe ich eine Rolle Glasfaserband gefunden. Von diesem Band habe ich einige Zentimeter mit der Schere zerschnitten um Glasfasern zu sammeln. Die Fasern habe ich mit Epoxy vermischt. Überrascht war ich, wie viel Epoxy aufgesaugt wurde. Übrig blieb eine relativ kompakte Masse. Diese habe ich mit einem Streichholz zu einer Kugel geformt und in das Loch „gestopft“. Die Spachtelmasse klebte leider sehr gut an dem Holz und ließ sich nur unter größter Mühe abstreifen. Das nächste Mal würde ich an dieser Stelle einen Plastikspachtel verwenden.
Nach zwei Stunden war die Masse schon fest, aber noch nicht vollständig ausgehärtet. Ich habe die Chance genutzt und mit einem Kreuzschlitzschraubendreher mittig eine kleine Delle ins Epoxy gedrückt. Das sollte mir am nächsten Tag beim Bohrvorgang als Zentrierung dienen.
Tag 2
Mit Akkuschrauber und Holzbohrer habe ich das Loch in der passenden Größe wieder aufgebohrt. Der Spachtel war sehr fest und hat beim Bohren gleichmäßig Widerstand geleistet.
Am Montageort der Klemme, insbesondere auf den beiden Bohrlöcher habe ich Sikaflex aufgetragen. Diese Dichtmasse verhindert, dass über die Löcher Wasser ins GfK eindringen kann. Feuchtigkeit würde das Laminat beschädigt. Außerdem befindet befindet sich unter der Klemme ein Auftriebstank, der im Falle einer Kenterung das Boot trägt.
Die Schraube hielt auf Anhieb bombenfest im neuen Bohrloch. Die beiden Schrauben habe ich nicht komplett angezogen. Andernfalls würde das Sikaflex sofort breit gedrückt werden
Tag 3
Nach Aushärtung der Dichtmasse konnte ich die Schrauben richtig anziehen. Dadurch wird die Abdichtung noch wirkungsvoller. Damit ist die Reparatur der ausgebrochenen Schraube beendet.
Fazit
Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Mischung aus Glasfasern und Epoxy war einfach herzustellen und sehr wirkungsvoll. Bleibt zu hoffen, dass in nächster Zukunft keine Beschläge aus meinem Boot gerissen werden :-).
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