Letztes Wochenende habe ich erfahren, dass mein Segelfreund Stefan Hausladen Ende letzter Woche im Alter von 55 Jahren verstorben ist.
Die Nachricht hat mich persönlich sehr getroffen und ich möchte an dieser Stelle ein paar Erinnerungen mit euch teilen:
Kennengelernt habe ich Stefan 2017 auf der SY Marlin von Michael Wnuk. Er erzählte uns damals die ganze Zeit von seinem neuen Projekt dem „Haikutter Alexa“. Man kann sagen, er war regelrecht verliebt in das Boot. Zwar kann ich persönlich mit hölzernen Traditionsschiffen nicht ganz so viel anfangen. Seine Begeisterung und Freude war aber ansteckend. Schön, dass es Leute gibt, die so für eine Sache brennen können!
Ich blieb mit Stefan in Kontakt. Ein paar Monate fragte er mich und einen weiteren Marlin Mitsegler an, ob wir nicht Lust hätten auf seinem Haikutter mitzusegeln. Klar wollten wir uns diese Chance nicht entgehen lassen. Der Törn war für mich eine tolle Erfahrung, an die ich gerne zurück denke und davon erzähle.
Ich blieb danach mit Stefan in losem Kontakt. Ab und zu mal ein Telefonat und ein paar FB Nachrichten.
Die Corona Krise haben Stefans Haikutter Projekt dann schwer getroffen. Dazu kamen dann noch einige teure Reparaturen. Schließlich ist das Boot wieder an den Voreigner zurückgegangen. Eigentlich hätte ich erwartet, dass Stefan am Boden zerstört ist weil die Alexa ja irgendwie sein Lebenswerk war. Aber er hatte schon wieder neue Pläne im Kopf. „Aber kein Holzschiff. Lieber Stahl. Mit dem Thema Holz bin ich durch“.
Das letzte Mal Kontakt hatten wir im März diesen Jahres. Stefan war da auf der SY Marlin um mit Interessenten probezusegeln.
Stefan war ein kompetenter Segler und Skipper. Im Gedächtnis bleiben wird er mir aber für seine Art, mit Menschen. Auch schwierige Charaktere machten ihm keine Probleme. Er kam irgendwie mit allen gut zurecht. Dazu noch seine kindliche Begeisterung für alles was mit Seefahrt und Wasser zu tun hatte. Er konnte auch mitreißend und bildlich Geschichten erzählen z.b. von seinem ersten Segeltörn mit seiner Neptun22 nach Elba oder seinem löchrigen Stahlschiff.
Auf seinem Haikutter lebte Stefan fast wie ein Mönch. Er hatte nur eine Tasche mit persönlichen Sachen dabei und schlief in einer Art Schrank. Aber er war glücklich damit, mehr wollte er nicht.
Eine seiner Eigenschaften war es, auch frustrierende Situationen positiv und konstruktiv zu sehen. Er ließ sich nicht runter ziehen und machte einfach weiter. Manchmal wünschte ich mir für mich selbst auch eine Portion davon.
Hier ein paar Fotos von unseren gemeinsamen Törns:
Machs gut Stefan ich werde unsere Telefonate sehr vermissen!
Marcus
Links
Artikel über Stefan und die Alexa bei Welt.de:
https://www.welt.de/motor/boote-yachten/article179883642/So-koennen-Traditionsschiffe-gerettet-werden.html
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