Wer ist Arved Fuchs?
Arved Fuchs ist ein deutscher Polarforscher und Extremsportler. Im Jahr 1984 hat er z.B. mit einem Faltboot im Winter Kap Hoorn umrundet. 1989 hat er als erster Mensch beide Pole innerhalb eines Jahres zu Fuß erreicht. Ende der 80er Jahre ist er Eigner und Skipper der Dagmar Aaen. Mit diesem 24 m langem Haikutter unternimmt er seitdem Expeditionen in den Polargebieten.
In den letzten Jahren habe ich in der Yacht ab und an über ihn gelesen. Sein Name war mir aber auch vorher schon ein Begriff.
Irgendwie bin ich drauf aufmerksam geworden, dass er seinen Vortrag „Segeln im Reich der Stürme“ auch in Leipzig hält. Klar musste ich da hin! Als Begleitpersonen konnte ich noch meine Eltern gewinnen.
Der Vortrag in Leipzig
Veranstaltungsort war der Mendelssohn-Saal im Leipziger Gewandhaus. 500 Personen finden dort Platz und diese 500 Personen waren auch da. Kein Platz blieb frei. Vom Publikum war ich etwas überrascht, es waren quasi die typische Gewandhausbesucher im fortgeschrittenen Alter. Nur ein paar vereinzelte Abenteurer hatten sich untergemischt.
Arved Fuchs führte routiniert und ohne die geringste Unsicherheit durch den Abend. Der Vortrag war dabei ein Mix aus Bildern und Videosequenzen. Auf den Videos konnte man beispielsweise sehen, wie extrem die Dagmar Aaen im Seegang rollte und wieviel Wasser dabei überkommt. Ich glaube für sowas bin ich nicht hart genug!
Interessant fand ich, dass Arved Fuchs nicht klassisch chronologisch die letzte Expedition nacherzählt hat. Er verknüpfte Geschichten und Bildern aus mehreren Reisen, was das ganze sehr auflockerte. Besonders beeindruckend fand ich Bilder und Videos von seiner Faltboottour um Kap Horn. Hohe Wellen mit weißen Schaumkämmen und dazwischen zwei Wahnsinnige in ihren Paddelbooten. Ohne Begleitboote versteht sich. Ich kenne mutigere Segler als mich, die bei diesen Bedingungen wahrscheinlich an Bord einer 14 m Yacht vor Angst zittern würden!
Mich hat dieser eiserne Wille beeindruckt. Egal ob im Zelt unter Meter hohem Schnee oder im Faltboot zwischen Meter hohen Wellen. Er hat sich irgendwie immer wieder erfolgreich durchgekämpft.
Besonders bemerkenswert fand ich das Faktengedächtnis von Arved Fuchs. Zahlen und andere Details kamen mit einer rasenden Geschwindigkeit. Man merkte sofort, dass er sich auch mit der Geschichte z.B. des Wahlfischfangs oder historischen Polarexpeditionen intensiv auseinandergesetzt hat. Manchmal kamen diese Fakten sogar etwas zu schnell für meinen Kopf.
Der positive Nebeneffekt war aber, dass die 2 h Vortrag (inkl. Pause) für mich wie im Fluge vergingen. Denn das schlimmste für mich sind nicht endend wollende Lichtbildervoträge.
Fazit
Für mich war der „Segeln im Reich der Stürme“ Vortrag eine tolle Erfahrung. Ein großer Abenteurer ist ja nicht automatisch ein guter Erzähler. Auf Arved Fuchs trifft aber beides zu.
Auch den Nichtsegler in unserer Runde hat die Veranstaltung sehr gut gefallen. Ich habe mir sein Buch „Im Schatten des Pols – Auf Shackeltons Spuren im härtesten Meer der Welt“ gekauft und werde damit die segelfreie Zeit überbrücken.
Laut Arved Fuchs wird die Dagmar Aaen aktuell in der Werft für die nächste Reise vorbereitet.
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